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Vergessene Transfers: Wenn Karrieren ungeahnte Wege nahmen - Teil 3

  • Autorenbild: Nico Kellmann
    Nico Kellmann
  • 18. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. März

Der Fußball ist ein unaufhaltsames Karussell. Stars kommen und gehen, große Wechsel sorgen für Schlagzeilen – und manche Transfers verschwinden einfach im Nebel der Geschichte. Es gibt Spieler, die scheinbar ewig mit einem Verein verbunden bleiben, und andere, die plötzlich in völlig unerwarteten Trikots auftauchen, nur um kurze Zeit später wieder weiterzuziehen.


Auch in dieser Ausgabe von Vergessene Transfers blicken wir zurück auf drei Wechsel, die heute kaum noch jemand auf dem Schirm hat – und bei denen man sich fragt: „Moment mal, der hat da wirklich gespielt?“


Vergessene Transfers (Teil 3): Drei Wechsel, die du längst vergessen hast


Andriy Shevchenko – FC Chelsea (2006-2009): Ein Weltstar in der falschen Liga


Als Andriy Shevchenko 2006 vom AC Mailand zum FC Chelsea wechselte, schien es der perfekte Transfer zu sein. Der Ukrainer war einer der besten Stürmer seiner Zeit, hatte in Mailand Tore am Fließband geschossen und den Ballon d’Or gewonnen. Doch in England lief es von Beginn an nicht rund.


Andriy Shevchenko im Chelsea-Trikot – ein Weltstar, der in der Premier League nie ankam.
Andriy Shevchenko im Chelsea-Trikot – ein Weltstar, der in der Premier League nie ankam.

Shevchenko passte nicht ins System der Blues, wirkte oft verloren auf dem Platz und kam nie richtig in Fahrt. In drei Jahren an der Stamford Bridge erzielte er nur neun Premier-League-Tore – eine mickrige Ausbeute für einen Spieler seiner Klasse. 2008 wurde er an den AC Mailand zurückverliehen, doch auch dort fand er nicht mehr zu alter Stärke. Schließlich kehrte er 2009 zu Dynamo Kiew zurück und beendete seine Karriere in seiner Heimat.


Ein Weltstar, der in der falschen Liga gelandet war – und dessen Chelsea-Zeit heute kaum noch jemand als echtes Kapitel seiner Karriere wahrnimmt.


Bojan Krkić – 1. FSV Mainz 05 (2017): Der verlorene Barça-Star in der Bundesliga


Es gibt Transfers, die wirken einfach von Anfang an wie ein Missverständnis. Und dann gibt es den Wechsel von Bojan Krkić nach Mainz.


Bojan, einst als neues Wunderkind des FC Barcelona gefeiert, hatte eine turbulente Karriere hinter sich. Nach seinen Anfangsjahren bei Barça folgten wechselhafte Stationen in Italien, England und den Niederlanden. Doch als der technisch versierte Offensivspieler im Januar 2017 plötzlich in der Bundesliga auftauchte, staunten nicht nur Mainz-Fans.


Mainz lieh Bojan für ein halbes Jahr von Stoke City aus, in der Hoffnung, dass er mit seiner Erfahrung und Technik das Offensivspiel der Rheinhessen beleben könnte. Doch der große Durchbruch blieb aus. Zwar gelangen ihm in elf Einsätzen ein Tor und eine Vorlage, doch wirklich prägend war seine Zeit in der Bundesliga nicht. Mainz kämpfte um den Klassenerhalt, Bojan blieb eine Randfigur. Nach sechs Monaten war das Kapitel Bundesliga für ihn wieder vorbei – und sein Abenteuer führte ihn weiter zu Deportivo Alavés, Montréal und Japan.


Bojan Krkić in Mainz – ein Ex-Barça-Talent in der Bundesliga, das keinen Fuß auf den Boden bekam.
Bojan Krkić in Mainz – ein Ex-Barça-Talent in der Bundesliga, das keinen Fuß auf den Boden bekam.

Bojan Krkić in Mainz? Eine dieser Fußballgeschichten, bei der man sich Jahre später fragt, ob das wirklich passiert ist.


Torsten Frings – Toronto FC (2011-2012): Ein deutscher Kämpfer in Kanada


Torsten Frings stand für Bundesliga-Fußball wie kaum ein anderer. Werder Bremen, Borussia Dortmund, ein harter Zweikämpfer, ein Anführer auf dem Platz. Dass seine Karriere ihn zum Ende hin nach Kanada verschlagen würde, hatte wohl niemand erwartet.


2011 wechselte Frings zum Toronto FC in die MLS – damals eine Liga, die noch weit von ihrem heutigen Niveau entfernt war. Statt europäischer Spitzenfußball erwarteten ihn enge Stadien, lange Reisen und ein deutlich langsameres Spieltempo. Frings gab trotzdem alles, wurde schnell Kapitän und Führungsspieler. Doch nach nur eineinhalb Jahren machte sein Körper nicht mehr mit. Eine Hüftverletzung zwang ihn 2013 zum Karriereende.


Heute wird Frings‘ Toronto-Zeit kaum noch erwähnt, doch für eine kurze Phase war er tatsächlich das Gesicht des Klubs – und ein Pionier für deutsche Spieler in der MLS.


Torsten Frings in Kanada – vom Bundesliga-Kämpfer zum MLS-Pionier.
Torsten Frings in Kanada – vom Bundesliga-Kämpfer zum MLS-Pionier.

Fazit: Gescheiterte Experimente und überraschende Erfolgsgeschichten


Die Karriere eines Fußballers verläuft selten nach Plan. Manche Transfers sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt, andere entwickeln sich völlig anders als erwartet. Andriy Shevchenko, einer der größten Stürmer seiner Zeit, scheiterte an der Premier League. Bojan Krkić, einst als neuer Messi gefeiert, fand seine glücklichste Zeit ausgerechnet bei Stoke City. Und Torsten Frings, Inbegriff des Bundesliga-Kämpfers, wagte einen späten Abstecher nach Kanada.


Genau solche Geschichten machen den Fußball so faszinierend. Während einige Wechsel für immer in Erinnerung bleiben, gibt es jene, die in Vergessenheit geraten – bis man Jahre später wieder darüber stolpert.


Welche Transfers habt ihr längst vergessen? Schreibt es in die Kommentare – und freut euch auf den nächsten Teil von Vergessene Transfers!

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