Vergessene Transfers (Teil 5): Drei Wechsel, die du längst vergessen hast
- Nico Kellmann

- 5. März
- 3 Min. Lesezeit
Der Fußball schreibt nicht nur epische Erfolgsgeschichten, sondern auch skurrile Kapitel, die schnell in Vergessenheit geraten. Transfers, die niemand so recht auf dem Schirm hatte, Spieler, die plötzlich in völlig unerwarteten Trikots aufliefen, und Wechsel, die selbst im Rückblick noch absurd erscheinen.
Auch in dieser Ausgabe von Vergessene Transfers blicken wir auf drei Spieler, die auf ihren Karrierewegen unerwartete Abzweigungen genommen haben – und auf Vereine, bei denen sie niemand vermutet hätte.
1. Bernd Schuster – UNAM Pumas (1997): Der blonde Engel in Mexiko
Bernd Schuster – der „blonde Engel“, eine der schillerndsten Figuren des deutschen Fußballs, der sowohl für den FC Barcelona als auch für Real Madrid spielte und später noch für Atlético Madrid auflief. Doch während man ihn mit spanischem Spitzenfußball und deutschen Erfolgen verbindet, gibt es ein Kapitel in seiner Karriere, das fast niemand mehr auf dem Schirm hat.

1997, mit 37 Jahren und eigentlich auf dem Weg in den Ruhestand, entschied sich Schuster zu einem letzten Abenteuer – in Mexiko. Er unterschrieb bei UNAM Pumas, einem der renommiertesten Klubs des Landes. Doch aus der großen Story wurde nichts: Schuster absolvierte nur wenige Spiele und merkte schnell, dass sein Körper dem Tempo nicht mehr gewachsen war. Nach einer kurzen, beinahe unbemerkten Episode in Mexiko beendete er seine Karriere endgültig.
Ein Weltstar, der den falschen Moment für ein letztes Abenteuer wählte – und dessen Abstecher nach Mexiko heute kaum noch jemand kennt.
2. Roque Santa Cruz – Betis Sevilla (2011/12): Ein Bundesliga-Star auf Leihbasis in Spanien
Roque Santa Cruz war in der Bundesliga ein gefürchteter Stürmer. Nach sieben Jahren beim FC Bayern blühte er bei den Blackburn Rovers in der Premier League auf und entwickelte sich zu einem echten Torjäger. Doch nach einem unglücklichen Wechsel zu Manchester City fand sich der Paraguayer plötzlich als Wanderer durch Europas Fußball wieder.
Nach einer ersten Leihe zu den Blackburn Rovers schloss sich Santa Cruz 2011 überraschend Betis Sevilla an. In Spanien erwartete man viel von ihm – ein technisch starker, erfahrener Stürmer mit internationalem Format. Doch Santa Cruz konnte die Erwartungen nur bedingt erfüllen. Zwar gelangen ihm sieben Tore in 33 Spielen, doch Betis entschied sich gegen eine feste Verpflichtung.

Nach seiner Saison in Sevilla folgten weitere Leihen, bis Santa Cruz schließlich in Málaga landete. Sein Kapitel bei Betis? Heute nur noch eine Randnotiz in einer sonst beeindruckenden Karriere.
3. Emmanuel Petit – FC Chelsea (2001-2004): Ein Weltmeister im Schatten
Emmanuel Petit war ein Schlüsselspieler der französischen Weltmeistermannschaft von 1998. Mit Arsenal gewann er das Double, sein Wechsel zum FC Barcelona 2000 schien der nächste logische Schritt zu sein – doch dort passte er nie wirklich ins System. Nach nur einem Jahr verließ er Spanien wieder und landete … beim FC Chelsea.

Was nach einer Rückkehr zur Premier-League-Spitze klang, wurde ein unauffälliges Kapitel seiner Karriere. Während Chelsea damals noch nicht das finanzielle Schwergewicht war, das es später wurde, konnte Petit nie wirklich an seine Arsenal-Zeit anknüpfen. Verletzungen, Trainerwechsel und eine schwankende Form führten dazu, dass er in drei Jahren nie mehr als 23 Spiele pro Saison machte.
2004 verließ er Chelsea und beendete kurz darauf seine Karriere – sein Stamford-Bridge-Kapitel? Heute fast vergessen.
Fazit: Große Namen, unscheinbare Kapitel
Der Fußball ist unberechenbar – und selbst große Spieler landen manchmal an Orten, an die man sie nie gesetzt hätte. Bernd Schuster versuchte sich in Mexiko und merkte schnell, dass seine Zeit vorbei war. Roque Santa Cruz, einst ein gefürchteter Torjäger, verbrachte eine vergessene Leihsaison bei Betis Sevilla. Und Emmanuel Petit, Weltmeister und Arsenal-Legende, spielte seine letzten Jahre bei Chelsea ohne großen Einfluss.
Diese Geschichten zeigen, dass Karrieren nicht immer in einem epischen Finale enden – manchmal verlaufen sie still, fast unscheinbar, bis der Vorhang fällt.
Welche Transfers habt ihr längst vergessen? Schreibt es in die Kommentare – und freut euch auf die nächste Ausgabe von Vergessene Transfers!







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