Vergessene Transfers (Teil 7): Als ein Bundesliga-Torjäger in Frankreich scheiterte
- Nico Kellmann

- 19. März
- 3 Min. Lesezeit
Jeder Fußballfan kennt die großen Transfers der Vergangenheit – aber nicht jeder Wechsel bleibt im Gedächtnis. Manche Spieler tauchten nur kurz an unerwarteten Orten auf, bevor sie wieder weiterzogen. In dieser Ausgabe von Vergessene Transfers nehmen wir euch mit auf eine Zeitreise zu drei Karrierestationen, die ihr vermutlich längst vergessen habt.
1. Vedad Ibišević – Paris Saint-Germain (2004/05): Ein Torjäger ohne Chance
Vedad Ibišević ist vor allem aus der Bundesliga bekannt – Hoffenheim, Stuttgart und Hertha BSC prägten seine Karriere. Doch was viele nicht mehr auf dem Schirm haben: Bevor er in Deutschland durchstartete, spielte der Bosnier für einen der größten Klubs Frankreichs.
2004 entdeckte der Verein den damals 20-Jährigen, der in den USA für das College-Team der Saint Louis University gespielt hatte. Er bekam einen Profivertrag und die Chance, sich auf höchstem Niveau zu beweisen. Doch statt Einsätzen in der ersten Mannschaft gab es nur eine Nebenrolle. Ibišević brachte es in einer Saison auf lediglich vier Pflichtspiele und blieb ohne Torerfolg.

Nach nur einem Jahr war das Abenteuer vorbei – und er wechselte zu einem unterklassigen Klub, wo er den Grundstein für seine spätere Karriere legte. Kaum vorstellbar, dass einer der treffsichersten Bundesliga-Stürmer einst im Star-Ensemble dieses französischen Topteams stand.
2. Vincenzo Grifo – Dynamo Dresden (2014): Ein Talent auf Irrwegen
Vincenzo Grifo ist heute einer der besten kreativen Spieler der Bundesliga. Bei Freiburg wurde er zum Nationalspieler, doch auf dem Weg dahin nahm seine Karriere einige überraschende Wendungen – eine davon führte ihn für ein halbes Jahr in die dritte Liga.
2014, während seiner Zeit bei einem Bundesligisten, wurde Grifo zu einem damaligen Drittligisten verliehen. Eine Station, die nicht wirklich zu seinem technisch feinen Spielstil passte: Statt Kurzpasskombinationen und Kreativität erwartete ihn körperbetonter Fußball. Grifo kam nur auf sieben Einsätze und konnte kaum Akzente setzen.

Nach seiner Rückkehr wurde er weiterverliehen, diesmal in die zweite Liga, wo er endlich seinen Durchbruch schaffte. Doch dass der italienische Nationalspieler einst in der dritten Liga spielte, ist eine fast vergessene Episode seiner Karriere.
3. Omar Marmoush – FC St. Pauli (2021): Der heutige City-Star mit Kiez-Vergangenheit
Omar Marmoush gehört mittlerweile zu den spannendsten Offensivspielern Europas und spielt heute in der Premier League. Doch seinen Durchbruch schaffte der Ägypter nicht bei einem internationalen Topklub – sondern in der 2. Bundesliga.

Im Winter 2021 wurde Marmoush von seinem damaligen Verein an einen Kultklub aus Hamburg verliehen. Und er lieferte sofort: Mit sieben Toren und drei Assists in 21 Spielen führte er das Team fast noch zum Aufstieg. Seine Schnelligkeit und sein Drang zum Tor machten ihn schnell zum Fanliebling.
Nach seiner starken Leihe kehrte er zurück, wechselte dann über die Bundesliga weiter in die Premier League – und spielt heute für einen der größten Vereine der Welt. Auf St. Pauli erinnert man sich bis heute an einen Spieler, der nur kurz da war – und dann eine große Karriere startete.
Fazit: Große Karrieren, kleine Zwischenstopps
Vedad Ibišević, Bundesliga-Torjäger, startete einst in Frankreich, ohne je eine echte Chance zu bekommen. Vincenzo Grifo, heute Nationalspieler, wurde einst in die dritte Liga verliehen. Und Omar Marmoush, mittlerweile ein Star in England, begann seinen Aufstieg auf dem Kiez.
Diese Geschichten zeigen, dass selbst die besten Spieler manchmal Umwege nehmen müssen, bevor sie ihr volles Potenzial entfalten.
Welche Transfers habt ihr längst vergessen? Schreibt es in die Kommentare – und freut euch auf die nächste Ausgabe von Vergessene Transfers!







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