Rheinisches Derby: Köln gegen Düsseldorf unter Druck: Spieltagsvorschau 23. Spieltag
- Nico Kellmann

- 21. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
FC will Reaktion auf Magdeburg-Pleite zeigen – Fortuna kann nach Punkten gleichziehen
Der 1. FC Köln steht vor einer richtungsweisenden Partie. Am Sonntag um 13:30 Uhr empfängt die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber im heimischen RheinEnergieSTADION den Rivalen Fortuna Düsseldorf zum prestigeträchtigen Rheinischen Derby. Nach der deutlichen 0:3-Niederlage beim 1. FC Magdeburg ist der Druck auf die Kölner gestiegen, zumal die Konkurrenz im Aufstiegskampf näher rückt. Düsseldorf liegt mit 37 Punkten nur drei Zähler hinter dem FC, ein Sieg würde die beiden Teams punktgleich machen. Das Derby ist mehr als ein Prestigeduell – es kann richtungsweisend für den restlichen Saisonverlauf werden.
Lehren aus der Niederlage in Magdeburg
Die Pleite in Magdeburg offenbarte mehrere Schwachstellen im Spiel des FC. Zwar hielt die Mannschaft von Struber die erste Halbzeit noch ausgeglichen, doch nach der Pause fehlte die defensive Stabilität. Die Gegentore durch Daniel Heber, Mohammed El Hankouri und Samuel Loric offenbarten Probleme in der Rückwärtsbewegung und Abstimmungsfehler in der Defensive. Auch offensiv war Köln erschreckend harmlos. „Wir haben es nicht geschafft, die Intensität auf den Platz zu bringen, die wir eigentlich brauchen. Magdeburg hat uns in der zweiten Halbzeit die Grenzen aufgezeigt“, gab Struber nach dem Spiel zu.
Besonders das Fehlen von Eric Martel machte sich im Zentrum bemerkbar. Ohne den Sechser fehlte die nötige Aggressivität und Kompaktheit, wodurch Magdeburg immer wieder mit schnellen Kombinationen durch das Mittelfeld brechen konnte. Offensiv hatte der FC zu wenige zwingende Aktionen – ein Umstand, der sich gegen Düsseldorf ändern muss.
Düsseldorf in starker Form – Kownacki als Torjäger zurück
Während Köln schwächelte, hat sich Fortuna Düsseldorf in eine gute Form gespielt. Das 3:0 gegen den Hamburger SVwar ein echtes Statement und hat die Mannschaft von Daniel Thioune wieder mitten in den Aufstiegskampf katapultiert. Die Rheinländer stehen auf Platz fünf der Tabelle und könnten mit einem Sieg nach Punkten mit dem FC gleichziehen. Das verleiht dem Derby zusätzliche Brisanz.
Ein Spieler, der besonders im Fokus stehen wird, ist Dawid Kownacki. Der polnische Angreifer kehrte bereits im Sommer nach Düsseldorf zurück und hat sich seitdem als einer der gefährlichsten Stürmer der Liga etabliert. Neun Tore in 18 Spielen sprechen für sich. Er bringt nicht nur Abschlussqualität mit, sondern kann auch als Wandspieler agieren und seine Mitspieler in Szene setzen. „Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt, wir haben große Ziele“, erklärte Kownacki kürzlich in einem Interview.
Auch im Tor hat Düsseldorf eine sichere Bank: Florian Kastenmeier ist einer der formstärksten Keeper der Liga und hat mit seinen Paraden bereits mehrere Punkte für Fortuna gerettet. Struber weiß um die Qualitäten des Düsseldorfer Keepers: „Kastenmeier ist ein Torwart, der Spiele entscheiden kann. Wir müssen clever sein, um ihn zu überwinden.“
Kölner Personallage: Downs wohl fit, Martel wackelt
Immerhin gibt es vor dem Derby positive Nachrichten aus dem Kölner Lager. Damion Downs und Leart Paqarada sind einsatzfähig und konnten im Training ohne Einschränkungen mitwirken. Downs, der in den vergangenen Wochen als zentrale Anspielstation im Sturm gesetzt war, dürfte wieder in der Startelf stehen. Struber zeigte sich optimistisch: „Damion hat diese Woche wenig trainiert, aber bis hierher ist alles top, er hat das Training heute richtig gut mitmachen können.“ Sollte es wider Erwarten doch nicht reichen, steht mit Imad Rondić eine Alternative bereit.
Unsicher ist hingegen der Einsatz von Eric Martel. Der Sechser, der in Magdeburg schmerzlich vermisst wurde, laboriert an einer Muskelverletzung und konnte bislang nur individuell trainieren. „Bei ihm sieht es so aus, dass er für Düsseldorf mehr als nur wackelt“, gab Struber zu. Sollte er tatsächlich ausfallen, würde wohl erneut Denis Huseinbašić auf der Sechs beginnen, eine Rolle, in der er gegen Magdeburg aber nicht überzeugen konnte.

Was Köln besser machen muss
Der 1. FC Köln hat in dieser Saison bereits bewiesen, dass er sich von Rückschlägen erholen kann – doch das Derby wird eine echte Prüfung. Düsseldorf wird Köln nicht das Spiel machen lassen, sondern auf Fehler lauern und blitzschnell umschalten. Das darf dem FC nicht noch einmal passieren.
Struber fordert deshalb von seinem Team eine deutliche Leistungssteigerung: „Wir wissen, wie wir Düsseldorf schlagen können. Es wird darauf ankommen, unsere Chancen besser zu nutzen und von Anfang an präsent zu sein.“ Eine passive Anfangsphase wie in Magdeburg darf sich der FC nicht noch einmal erlauben. Druck von Beginn an, eine kompakte Defensive und konsequente Chancenverwertung – das sind die Schlüssel zum Erfolg.
Mit einem Sieg könnte Köln nicht nur den Derby-Sieg feiern, sondern auch einen direkten Konkurrenten auf Distanz halten. Eine Niederlage hingegen würde nicht nur den Aufstiegskampf erschweren, sondern auch für mächtig Unruhe sorgen. Es geht um mehr als drei Punkte – es geht um die richtige Reaktion zur richtigen Zeit.







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