5.000€ in 5 Jahren – Leidenschaft fürs Trikotsammeln
- Nico Kellmann

- 27. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. März
Neunzigpluseins – Geschichten rund um den Fußball
Der Fußball ist weit mehr als nur ein Sport – er ist eine Welt voller Geschichten, Leidenschaften und persönlicher Erlebnisse. In unserer Reihe werfen wir einen Blick auf die vielfältigen Facetten des Fußballs: von Sammelleidenschaften über Vereinsstrukturen bis hin zu kuriosen und spannenden Anekdoten aus der Welt des runden Leders. Jeder Beitrag beleuchtet eine andere Perspektive auf diesen faszinierenden Sport.Zum Auftakt widmen wir uns der Sammelleidenschaft, die viele Fans und Spieler verbindet. Wir starten mit Leon P., einem begeisterten Sammler von Fußballtrikots. Seine Geschichte gibt uns Einblicke in eine besondere Verbindung zwischen Design, Sport und persönlicher Hingabe.
Leon P. spricht mit Nico Kellmann über seine ungewöhnliche Leidenschaft für das Sammeln von Trikots, die Geschichten dahinter und den ganz eigenen Reiz, den das Hobby mit sich bringt.
Nico: Erst einmal danke, dass du dir Zeit genommen hast. Vielleicht magst du dich einmal kurz vorstellen: Wer bist du, wo kommst du her, was machst du?
Leon P.: Ja, hi! Ich bin Leon, 25, fast 26, komme aus dem Siebengebirge und bin seit ein paar Jahren in der IT tätig.
Nico: In unserer Reihe interviewen wir Menschen zum Thema Sammeln – Gibt es etwas, was du speziell sammelst? Ich sehe schon, du sitzt da in einem Trikot.
Leon P.: Ja, ich sammle total gerne Trikots – vor allem Fußballtrikots, aber auch welche aus anderen Sportarten, die mich interessieren. Ich liebe den Tragekomfort von Trikots und finde den Designaspekt superspannend. Das dann mit meiner Begeisterung für Sport zu verbinden, ist einfach perfekt. Neben Trikots habe ich aber auch kleinere Sammelleidenschaften: Modellautos, die ich erst vor Kurzem angefangen habe, und eine Vinyl-Sammlung mit etwa 30 Platten. Aber Trikots sind definitiv mein Schwerpunkt – da fließt auch das meiste Geld rein.
Nico: Würdest du sagen, dass du generell ein Mensch bist, der fürs Sammeln anfällig ist?
Leon P.: Total! Schon als Kind habe ich gerne Sachen gesammelt. Das war schon immer mein Ding. Ich glaube, für viele Sammler ist das eine Art "Schraube locker haben", und das trifft sicher auch auf mich zu. Es gibt ja auch einen sozialen Aspekt: Wenn ich andere Trikotsammler treffe, spüre ich, dass wir diese "Sammelleidenschafts-Besessenheit" teilen. Das schafft eine Art Verbundenheit. Gleichzeitig merke ich manchmal, dass Außenstehende denken, ich hätte wirklich einen an der Klatsche – das gehört irgendwie dazu.
Nico: Wie hat das mit dem Trikotsammeln angefangen? Gab es da einen bestimmten Moment?
Leon P.: Klar. Angefangen hat es mit Trikots vom 1. FC Köln – ich bin riesiger FC-Fan. Mein erstes Trikot war bedruckt mit „Tor-Rodde“ und der Nummer 29. Simon Terodde hat damals den Torrekord gebrochen, das Trikot bedeutet mir emotional sehr viel. Später fand ich Retro-Designs interessant, auch von anderen Vereinen. So habe ich angefangen, günstige Trikots aus Restbeständen zu kaufen. Besonders spannend finde ich skurrile Stücke, zum Beispiel aus der vierten Liga in Mexiko oder alte bulgarische Trikots.
Ich würde nie freiwillig etwas von Hoffenheim, RB Leipzig oder ähnlichen Vereinen tragen.
Nico: Wie viele Trikots hast du inzwischen? Und wie viel Geld ist da schon reingeflossen?
Leon P.: Momentan habe ich etwa 75 Fußballtrikots. Wenn man die Kosten hochrechnet, sind in den letzten fünf bis sechs Jahren wohl über 5.000 Euro zusammengekommen. Pro Jahr gehen fast 1.000 Euro für Trikots drauf.
Nico: Das ist eine ordentliche Summe! Wie ist das zeitlich? Wie viel Aufwand steckt im Suchen?
Leon P.: Da geht definitiv Zeit drauf. Vor jeder Saison schaue ich mir die neuen Trikots der großen Ligen an und mache eine Excel-Liste. Darin bewerte ich die Designs nach einer Skala von 1 bis 10 und recherchiere, wo es sie zu kaufen gibt. Außerdem habe ich Notifications für Auktionen und verbringe viel Zeit mit Stöbern.
Nico: Gibt es ein Trikot, das du bereust?
Leon P.: Ja, ein Hoffenheim-Trikot, das ich aus einer Mystery-Box bekommen habe. Ich würde nie freiwillig etwas von Hoffenheim, RB Leipzig oder ähnlichen Vereinen tragen. Das Trikot ziehe ich nur an, wenn wirklich nichts anderes sauber ist, und dann bleibe ich damit zu Hause.
Nico: Trägst du auch Trikots aus anderen Sportarten?
Leon P.: Ja, ein paar. Ich habe zum Beispiel American-Football-, Basketball- und Eishockey-Trikots – aber da beschränke ich mich auf meine Lieblingsteams.
Nico: Vielen Dank für das spannende Gespräch!
Leon P.: Sehr gerne!




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